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Geschichte von Schloss Spangenberg
Die Ritter von Treffurt errichteten um 1235 eine erste Burg auf dem Kalksteinkegel, auf dem heute Schloss Spangenberg thront. Die exponierte Lage bot beste Bedingungen das Essetal und das Pfieffetal mit der Handelsstraße "Die Langen Hessen" zu kontrollieren. Bereits 1350 ging die Burg in hessischen Besitz über, als Landgraf Heinrich II., genannt "der Eiserne", Burg und Stadt kaufte. Über eine Zeit von rund 250 Jahren wurden kontinuierlich Gebäudeteile angebaut und aus der Burg entstand ein Jagdschloss, da die hessischen Landgrafen wegen der wald- und wildreichen Umgebung oft und gern in Spangenberg verweilten.
Die Blütezeit des Schlosses
Mit der Schloss- und Stadtgeschichte untrennbar verbunden sind die Namen Otto der Schütz, Ludwig der Friedfertige und Philipp der Großmütige. Otto, der Sohn von Landgraf Heinrich II., sollte in Paris Theologie studieren. Auf dem Weg dorthin entschied er sich aber gegen den Wunsch seines Vaters und verdingte sich wegen seiner Jagdleidenschaft und Schießkunst unerkannt als Jäger am Hofe des Herzogs von Kleve. Als sein Stand doch bekannt wurde, erfuhr auch sein Vater in Spangenberg von den Abwegen und befahl, dass sein Sohn ihm nur an den Füßen gebunden und mit dem Kopf nach unten je wieder vor die Augen kommen dürfe. Otto, der inzwischen die Tochter des Herzogs, Elisabeth von Kleve, ehelichen durfte, wollte sich mit seinem Vater aussöhnen und ritt im Kopfstand auf dem Pferd durch das Tor von Burg Spangenberg. Der Landgraf hatte recht schnell seinen Schwur vergessen und schloss Otto und Elisabeth in seine Arme. Ein Inschriftenstein am Schloss kündet heute noch von der Existenz eines über hunderte von Jahren gedeihenden Buchsbaumes, den Otto und Elisabeth gepflanzt haben.
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts lebte Landgraf Ludwig I., der Friedfertige, auf Schloss Spangenberg. Er ist hier geboren und auch gestorben. Ludwig was eine angesehener Staatsmann, dem sogar die deutsche Kaiserkrone angeboten wurde. Der Landgraf gründete auch Burg Ludwigstein im Werratal sowie Ludwigseck in Ludwigsau, Kreis Hersfeld-Rotenburg.
Philipp der Großmütige war zu Beginn des 16. Jahrhunderts einer der wichtigsten Landesfürsten der Reformationszeit. Er führte in Hessen mit der Homberger Synode 1526 den protestantischen Glauben ein. Landgraf Philipp hielt sich nicht nur zu Jagden in Spangenberg auf, sondern hatte ein ganz persönliches Interesse an der Stadt, in der er seine „zur Linken angetraute“ zweite Ehefrau Margarethe von der Saale untergebracht hatte. Zu dieser an sich bigamischen Ehe hatte Martin Luther, mit dem Philipp befreundet war, eine tolerierende Haltung eingenommen.
Die vielen Aufenthalte hessischer Landgrafen bedeuteten für die Bevölkerung der Stadt und der umliegenden Ortschaften einerseits die Verpflichtung zur Gefolgschaft, auf der anderen Seite aber auch die Gewissheit des Schutzes und somit einer öffentlichen Sicherheit. Manche Dörfer wurden sogar als Burgdorf bezeichnet, weil die Bewohner Lebensmittel in Form von Ackerfrüchten, Mehl, Vieh oder Holz zur Burg liefern mussten. Den Bürgern der Stadt wurden in Form von Stadtrechten etliche Privilegien zugesichert, so dass sich Spangenberg optimal entwickeln konnte. Das Aufstreben der Stadt Spangenberg wurde erst durch den Dreißigjährigen Krieg gestoppt. Die Burg indessen erhielt zu dieser Zeit ihr heutiges Aussehen, als unter Landgraf Wilhelm V. der massive Befestigungsgürtel mit den Bastionen vollendet wurde.
Eingenommen wurde Schloss Spangenberg nur ein einziges Mal , da sich eine kleine Wachmannschaft einer Invalidenkompanie im Siebenjährigen Krieg von einer französischen Truppe überrumpeln ließ.
Das Schloss kann auf eine wechselvolle Nutzungsgeschichte zurückblicken. Es war neben der Verwendung als Jagdschloss auch Festung, Gefängnis, Kriegsgefangenenlager und zu Beginn des 20. Jh. Preußische Forstschule.
Leider wurde Schloss Spangenberg am Ende des Zweiten Weltkrieges (Ostern 1945) während eines Luftangriffs der Alliierten von einer Brandbombe getroffen und brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Der Wiederaufbau dauerte unter der Regie des Landes Hessen bis in die 60er Jahre.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde Schloss Spangenberg 2017 als Hotel mit Gaststättenbetrieb wieder eröffnet und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Regelmäßig finden hier Veranstaltungen für Alt und Jung statt.
Einmalig ist der Blick bis hinüber ins Fuldatal, über die bewaldeten Höhen von Riedforst und Stölzinger Gebirge und vor allem hinunter auf die unruhige und zugleich harmonische rot-bunte Dächerlandschaft der Stadt, in der man recht gut den alten Stadtbefestigungsring mit vielen erhaltenen Mauerteilen und Türmen ausmachen kann.
Gleich hinter dem unteren Tor empfängt ein Rosengarten die Gäste.
Und wer einen romantischen Ort für den schönsten Tag im Leben sucht, ist auf Schloss Spangenberg ebenfalls richtig. Individuelle Hochzeiten in historischem Ambiente lassen keine Wünsche offen. So wird das Schloss heute nicht nur als ein bedeutendes historisches Wahrzeichen geschätzt, sondern auch als ein lebendiger Ort, der Geschichte und Gegenwart harmonisch miteinander verbindet.
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