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Leben in Altstadt und Dorfkern
Wohnen, leben und arbeiten in Fachwerkhäusern, in Altstadt und Dorfkern
In den Metropolen wird es immer enger, stressiger, teurer. Warum im digitalen Zeitalter also nicht dorthin ziehen, wo die Dynamik umgekehrt ist? Das sagen sich heute immer mehr Menschen, ziehen aufs Land oder wünschen sich dort einen zweiten Wohnsitz, vielleicht auch ein Altersdomizil. Einerseits sind Immobilien auf dem Land grundsätzlich wesentlich billiger als vergleichbare Objekte in der Stadt. Das spricht für Kleinstadt oder Dorf. Andererseits: Je mehr Menschen dort abwandern, desto mehr Wohnraum steht leer. Die Preise sinken; irgendwann könnten die Immobilien dort nicht mehr viel wert sein. Es geht auf dem Land also auch darum Wertverlust zu verhindern.
Insbesondere Fachwerkhäuser, die unsere Kleinstädte und Dorfkerne prägen, sind – zu Unrecht – durch Leerstand gefährdet. Viele Menschen haben ihre Fachwerkhäuser zugunsten vermeintlich komfortablerer Wohnverhältnisse an den Stadt- und Dorfrändern im Grünen verlassen. Das historische Dorf/die Kleinstadt bietet allerdings unter heutigen modernen und ökologisch notwendigen Gesichtspunkten sehr interessante Bausubstanz, die nicht verfallen darf. Zeitgemäße Umbau- und Entwicklungskonzepte machen das Wohnen in traditionell relativ kleinräumigen Fachwerkhäusern großzügig und zu einem individuellen Erlebnis für kreative Menschen.
Fast schon aufgegebene Gebäude können wieder aufleben – dank kreativer Leute, die ideenreich Fachwerkhäuser, Klostergebäude, Scheunen, Lagerhallen, Sägewerke, Mühlen… für sich entdecken. Heutige architektonische Entwürfe, die Alt und Neu sinnvoll und ästhetisch verbinden, sind als Chance aufzufassen, ökologisch fundierte Modernität aufs Land zu bringen.
Neben der Kernstadt besteht Spangenberg aus 12 Dörfern. Die flächenmäßig ebenso große Stadt wie Kassel zeichnet sich durch herrliche Mittelgebirgslandschaft und Waldreichtum aus. Vier kleine Flüsse und zahlreiche Bäche verbinden das Grün mit dem Blau. - „Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogten sacht, es rauschten leis die Wälder, so sternklar war die Nacht.“, Joseph von Eichendorff, Die „Mondnacht“, 1837. – Der Traum von einem naturnahen Leben ist seitdem immer wieder geträumt worden, auch im 21. Jahrhundert. Zwar sterben aufgrund des Klimawandels Fichtenschonungen, aber es gibt noch die intakten Mischwälder, Ähren wogen nach wie vor im Sommer, wenn auch die Wiesenlandschaft überwiegt. Gute Luft und einen sternklaren Himmel kann man wunderbar sowohl im Bauerngarten oder auf der eigenen Terrasse im Dorf als auch im bepflanzten Innenhof eines Altstadt-Hauses genießen.
Die klimatische und ökologische Krise macht es geradezu erforderlich, dass so wenig wie möglich Oberflächenversiegelung betrieben, Grünland nicht mehr in Bauland umgewidmet wird. An sich gibt es zwei Möglichkeiten: die effizientere Nutzung bzw. Nachverdichtung bereits bestehenden Baulands oder den kreativen Ausbau traditionsreicher Gebäude, der ganz besondere, Gemütlichkeit, Schlichtheit und Komfort verbindende Wohnqualitäten bietet. Zum einen sind damit der Erhalt wunderschöner Fachwerkensembles, Altstadt-Flair und dörflicher Charme gewährleistet, zum anderen wird dem weiteren Verlust von Naturraum entgegengewirkt.